Präsenzstudium oder Fernstudium: Welcher Weg passt zu Ihnen?
Wenn es um die Wahl eines Studiums geht, stehen viele Menschen vor der Frage, ob sie ein Präsenzstudium oder ein Fernstudium absolvieren sollen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die Unterschiede zu verstehen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Doch welche Studienform ist nun besser: Die Antwort auf diese Frage hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen, Zielen und Umständen ab. Zunächst sollten die unterschiedlichen Studienformen genauer definiert werden.
Was ist ein Präsenzstudium?
Ein Präsenzstudium ist die traditionelle Art des Studierens, bei der Studierende regelmäßig an Vorlesungen, Seminaren und Übungen an einer Hochschule oder Universität teilnehmen. Hierbei haben sie direkten Kontakt zu Professor:innen und anderen Studierenden. Das Präsenzstudium bietet eine strukturierte Lernumgebung und fördert den persönlichen Austausch sowie die aktive Teilnahme am Unterricht.
Was ist ein Fernstudium?
Das Fernstudium hingegen ermöglicht es Ihnen, Ihr Studium flexibel von zu Hause oder an einem Ort Ihrer Wahl zu absolvieren. Sie erhalten die Lernmaterialien in gedruckter oder digitaler Form und erarbeiten sich diese selbstständig. Der Kontakt zu den Lehrenden und anderen Studierenden erfolgt über Online-Plattformen, Foren und virtuelle Veranstaltungen. Das Fernstudium bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Lernzeiten individuell zu gestalten und das Studium berufsbegleitend zu absolvieren.
Was ist ein berufsbegleitendes Präsenzstudium?
Ein berufsbegleitendes Präsenzstudium ermöglicht es Ihnen, Ihr Studium in Kombination mit Ihrer beruflichen Tätigkeit zu absolvieren. Dabei finden die Veranstaltungen in der Regel zu definierten Uhrzeiten und Orten außerhalb der regulären Arbeitszeiten statt, z. B. abends oder am Wochenende. Mit dieser Studienform können Sie theoretisches Wissen direkt in der Praxis anwenden und Ihre berufliche Karriere dadurch vorantreiben.
Die Wahl der Studienform ist eine ganz persönliche Entscheidung. Überlegen Sie sich gut, welche Variante am besten zu Ihren Bedürfnissen und Zielen passt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Vollzeit- und Teilzeitstudium?
Der Unterschied zwischen einem Vollzeit- und Teilzeitstudium liegt in der Anzahl der wöchentlichen Studienstunden. Beim Vollzeitstudium widmen Sie sich in der Regel ganztägig dem Studium, das aus Vorlesungen, sonstigen Veranstaltungen und Lernphasen besteht. Beim Teilzeitstudium hingegen reduzieren Sie die wöchentliche Studienzeit, um Beruf, Familie oder andere Verpflichtungen besser unter einen Hut zu bringen. Das Teilzeitstudium erstreckt sich über einen längeren Zeitraum als das Vollzeitstudium.
Welche Vorteile bietet das Teilzeitstudium?
Das Teilzeitstudium ermöglicht es Ihnen, Ihr Studium mit anderen Verpflichtungen zu vereinbaren. Sie reduzieren die wöchentliche Studienzeit und passen diese an Ihre individuellen Bedürfnisse an. Dadurch haben Sie mehr Freiraum für Berufstätigkeit, Familie oder andere Interessen. Das Teilzeitstudium ermöglicht es Ihnen, Ihr Studium flexibler zu gestalten und dennoch einen akademischen Abschluss zu erlangen.
Die Wahl der Studienform ist eine ganz persönliche Entscheidung. Überlegen Sie sich gut, welche Variante am besten zu Ihren Bedürfnissen und Zielen passt. Hier sind einige Aspekte, die Ihnen in Ihrer Entscheidung helfen könnten:
- Flexibilität
Während bei einem Präsenzstudium sowohl die Veranstaltungszeiten als auch die Räumlichkeiten vorgegeben sind, können Studierende eines Fernstudiums je nach Studienkonzept diese komplett selbst bestimmen und entscheiden, wann und wo sie lernen. Gerade für diejenigen, die beruflich viel unterwegs sind oder familiäre Verpflichtungen haben, ist das ein großer Vorteil. Denn gelernt wird so, wie es der Terminplan und die persönliche Situation zulässt. Ob zu Hause, im Zug zur Arbeit oder auf Geschäftsreisen im Hotel – bei einem Fernstudium erarbeitet man sich den Lernstoff im eigenen Lerntempo. - Vereinbarkeit von Studium und Beruf
Besonders für Berufstätige ergibt sich mit dieser Flexibilität die Möglichkeit, Studium und Beruf miteinander zu vereinbaren, ohne den Job dafür aufgeben und auf ein regelmäßiges Einkommen verzichten zu müssen. Denn eine erforderliche Anwesenheit kann zum Nachteil werden, wenn man aus beruflichen oder privaten Gründen Lehrveranstaltungen nicht besuchen kann. Wer ein Präsenzstudium bevorzugt, sollte sich auf einen zeitlich, örtlich und inhaltlich fest vorgegebenen Rahmen einlassen, der die persönliche Flexibilität sowie die individuelle Gestaltungsmöglichkeit des Studiums einschränken könnte. - Unterschiedliche Lernformate
Damit ein Fernstudium möglichst flexibel ist, werden in der Regel verschiedene Lernmethoden miteinander verbunden: Studienhefte, die man gedruckt oder als PDF erhält, Online-Tests, Web-Based-Trainings, Online-Arbeitsgruppen und Seminare. Der Zugriff darauf erfolgt meistens über eine zentrale Online-Lernplattform, auf der die Studierenden mit Tutor:innen und Kommiliton:innen in Kontakt treten, um sich zu vernetzen, auszutauschen oder Lerngruppen zu bilden. Je vielfältiger die Lernformen sind, desto individueller lässt sich das Studium an den Lerntyp und die persönlichen Lernsituationen anpassen. - Studienangebot
Sowohl im Präsenzstudium als auch im Fernstudium wird eine Vielzahl von Studiengängen angeboten. Sie können einen Master- oder Bachelorstudiengang sowie einen MBA in verschiedenen Fachrichtungen und Spezialisierungen oder auch als Duales Studium wählen. - Fokus auf das Studium
Da das Präsenzstudium in den meisten Fällen in Vollzeit absolviert wird, kann der Fokus komplett auf die Weiterbildung gerichtet werden. Anders als im berufsbegleitenden Fernstudium, in dem die allgemein zur Verfügung stehende Zeit in Lehr- und Praxisphasen aufgeteilt werden muss, können sich Vollzeit-Studierende komplett auf Ihr Studium konzentrieren und sich dadurch einen zeitlichen Vorteil bei der Erreichung des Abschlusses verschaffen. Für einen langfristigen Studienerfolg im Fernstudium ist es essenziell, sich neben den beruflichen und privaten Angelegenheiten zusätzlich zum Lernen motivieren zu können. Hierfür sollten sich Studierende realistische Ziele stecken und diese mit Familie, Freunden und eventuell den Arbeitgebenden besprechen. Ein berufsbegleitendes Studium erfordert gutes Selbstmanagement und Zielbewusstsein – eine Herausforderung, aus der neue Fertigkeiten entstehen können. - Belastbarkeit und Wertschätzung von Arbeitgebenden
Die Bereitschaft zur Weiterbildung wird für gewöhnlich immer als etwas Positives und Wertschätzendes betrachtet. Das berufsbegleitende Studium wird von vielen Arbeitgebenden unterstützt, etwa über reduzierte Arbeitszeiten oder einen Zuschuss zu den Studiengebühren. Der Grund liegt auf der Hand: Mit einem Fernstudium transferieren die Beschäftigten das Gelernte sofort in den beruflichen Alltag – davon profitieren auch die Arbeitgebenden. Oft erhöht sich mit einem erfolgreichen nebenberuflichen Fernstudium meist die Belastbarkeit und damit das persönliche Erfolgspotential. Die Anstrengung und Zusatzbelastung, die allerdings mit einem angestrebten nebenberuflichen Studienabschluss einhergeht, sollten sich angehende Studierenden im Voraus bewusst machen. - Persönlicher Kontakt zu Lehrenden und Kommiliton:innen
Beim Präsenzstudium ist für die Teilnahme an Seminaren und Vorlesungen die physische Anwesenheit erforderlich. Das kann ein Vorteil für diejenigen sein, die gerne im Verbund lernen. Auch der persönliche Kontakt mit den Professor:innen stellt für viele Studierende in einem klassischen Studium einen persönlichen Vorteil dar. Ob es um Arbeitsgruppen oder um den Austausch in der Freizeit geht – auch die Kommiliton:innen sind ein wichtiges Element beim Studium an einer Präsenzhochschule. Der enge, persönliche Austausch ist gut fürs Networking und eine Möglichkeit, um sich bei der Vorbereitung auf Prüfungen gegenseitig zu unterstützen oder um sich bei anstrengenden Tiefphasen motivieren zu lassen.
Je nach Studienkonzept ergibt sich bei einem Fernstudium durch die hohe Flexibilität der Wegfall der persönlichen Nähe zu Studierenden und Lehrenden. Über die Online-Formate wird diese Nähe zwar virtuell hergestellt – was wiederum die Reichweite an Vernetzungsmöglichkeiten enorm steigert – allerdings kann dies für Menschen, die den räumlichen Verbund bevorzugen, unzureichend sein. - Studiengebühren
In Hinblick auf die Studiengebühren ist ein Präsenzstudium an einer staatlichen Hochschule meist deutlich günstiger als ein berufsbegleitendes Fernstudium. Während sich eine Fernhochschule in der Regel über Studiengebühren finanziert, fallen in den staatlichen Präsenzhochschulen in Deutschland keine Studiengebühren an. Allerdings schränken sich bei einem Präsenzstudium oftmals die Verdienstmöglichkeiten ein. Unter Umständen kann dann die Aufnahme eines Kredits oder der Zugriff auf Ersparnisse für die Abdeckung der Lebenshaltungskosten erforderlich sein. Bei einem nebenberuflichen Fernstudium ließe sich das – je nach Einkommen und trotz anfallender Studiengebühren – womöglich vermeiden oder wäre nur zu einem gewissen Teil erforderlich. Bei der Gegenüberstellung Fern- vs. Präsenzstudium sollten somit in Hinblick auf die Kosten nicht nur die Studiengebühren betrachtet, sondern eine gesamtheitliche Kostenbetrachtung durchgeführt werden. Denn unter dem Strich kann das berufsbegleitende Fernstudium unter Einbezug der Einnahmen die günstigere Studienform sein.
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