Dr. Jutta List-Ivankovic: Pädagogik-Studienleitung im Gespräch
Herr Grottke, was hat Sie zu der Reihe „Studienleitungen im neuen Bereich Soziales, Bildung und Gesundheit“ bewegt?
Prof. Dr. Markus Grottke: Was ein Studiengang tatsächlich bewirkt, hängt immer von den Menschen ab, die diesen gestalten. Darum ist es wichtig, genau an diesen Schlüsselpositionen hervorragend qualifizierte, aber ebenso mit Herz tätige Menschen zu gewinnen – erst dann können Studierende die ihnen innewohnenden außergewöhnlichen Bildungspotenziale realisieren.
Hier haben wir im vergangenen Jahr für den Studiengang Soziale Arbeit absolut außergewöhnliche „Hidden Champions“ gewinnen können – Menschen, die mit uns das Ideal teilen, dass unsere Studierenden nach und schon während des Studiums einen echten, professionellen Unterschied in der Praxis machen können. Frau Dr. Jutta List-Ivankovic ist hierfür ein absolutes Paradebeispiel.
Das ist doch mal eine wertschätzende Beschreibung, oder, Frau Dr. List-Ivankovic? Kommen wir doch somit direkt zu Ihnen. Möchten Sie sich uns einmal kurz vorstellen?
Dr. List-Ivankovic: Ja, sehr gerne. Also erst einmal: Ich bin verheiratet und habe zwei wundervolle Kinder im Grundschulalter. Ich war in verschiedenen Bereichen, zuletzt lange in der Familienhilfe beim Kinderschutzbund aktiv (Konzeption, Aufbau und Leitung des Familientreffs Haerztor, Programmplanung und Raumorganisation, Leitung der wöchentlichen Eltern-Kind-Gruppe und des Familienfrühstücks, Koordination von Ehrenamtlichen, Projektentwicklung und -durchführung wie z.B. „Interkulturelle Wochen“). Daneben habe ich sehr viel Drittmittelakquise im Bereich Soziale Arbeit/Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement, Inklusion, Urban Gardening, Leseclub etc. betrieben.
Soziale Arbeit und Sozialpädagogik als langjähriges Arbeitsfeld
Außerdem habe ich die Öffentlichkeitsarbeit organisiert (Presseberichte, Flyer) und mich mit Qualitätsmanagement im Bildungsbereich auseinandergesetzt (z. B. Gütesiegel frühkindliche Bildung). Ferner habe ich umfassende Erfahrung in der Gremienarbeit und mit Netzwerken (z. B. im Jugendhilfeausschuss) sowie Kooperationen mit sozialen Einrichtungen. In gewisser Weise kann man sagen, dass neben meinem langjährigen und andauernden akademischen Engagement in der Lehre (z. B. Uni Kassel, Uni Göttingen, aber auch seit Langem bei der AKAD Hochschule Stuttgart), die Soziale Arbeit und die Sozialpädagogik mein Lebens- und Arbeitsfeld seit meiner Jugend geprägt hat.
Das klingt toll. Jetzt haben Sie ja lauter ganz extrem bedeutsame Zukunftsbereiche der Sozialen Arbeit genannt, wie z.B. Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, Pressearbeit, Finanzierung von sozialen Institutionen, Aufbau von Kooperationen und Netzwerken oder Öffentlichkeitsarbeit uvm. Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben Sie die fraglichen Institutionen ja vielfach ganz allein hochgezogen, vielfach auch die notwendigen Gelder dafür akquiriert. Das stelle ich mir sehr anspruchsvoll vor.
Dr. List-Ivankovic: Ja, das stimmt, dafür muss man tatsächlich tagtäglich kämpfen, sich engagieren und bereit sein, für hohe Qualität auch noch die letzte Meile zu gehen. Insbesondere war dies immer sehr viel Abstimmung, Organisation aber auch eben die hingebungsvolle Ausarbeitung wirklich hochqualitativer Angebote. Ich kann nur Qualität abliefern, die meinen Ansprüchen genügt. Nach ein paar Jahren hatte ich allerdings auch einige Erfahrung, da war es dann leichter, weil ich gelernt habe, wie beispielweise Antragsverfahren ablaufen.
Erfolgreich in Drittmittelprojekten
Gleichzeitig waren Sie ja auch akademisch auf sehr hohem Niveau unterwegs und haben hier einige Drittmittelprojekte für Ihre damaligen Institutionen eingeworben. Was hat Sie da bewegt?
Dr. List-Ivankovic: Tatsächlich war ich hier zunächst vor allem in europäisch finanzierten Drittmittelprojekten im Bereich e-Learning und Blended Learning unterwegs, bevor ich mich dann insbesondere auch den Themen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes in umfangreichen drittmittelfinanzierten Projekten gewidmet habe. So etwas ist nicht einfach zu gewinnen und braucht sehr viel Expert*innenwissen auf der fachlichen und praktischen Ebene. Es war eine echte Bereicherung und auch eine großartige, lehrreiche Sache, hier mitzuarbeiten.
Und was hat Sie bei uns, bei der AKAD University, überzeugt einzusteigen?
Dr. List-Ivankovic: Tatsächlich hat mich insbesondere eine ehemalige Kollegin von der Universität Göttingen, Prof. Dr. Gardenia Alonso überzeugt, die damals Leiterin des dortigen Zentrums für Sprach- und Schlüsselqualifikationen sowie des Weiterbildungsprogramms für Kompetenz in der Lehre war und heute Professorin an der AKAD ist. Sie war schon damals immer unglaublich engagiert. Sie verwies darauf, dass hier ein hochqualitativer Studiengang entsteht und hat mich dann mit dem verantwortlichen Prorektor in Kontakt gebracht. Aber letztlich galt: Ich kannte Frau Prof. Dr. Alonso, ich wusste, wie sie sich für Studierende einsetzt und so war ich mir sicher, dass das eine gute Entscheidung sein würde. Und bislang hat mich auch nichts Gegenteiliges erreicht. Letztlich geht es immer darum, Gleichgesinnte zu finden, mit denen sich an einem Strang ziehen lässt. Denn dann wird das Arbeiten ganz leicht, weil gemeinsam etwas Großartiges entstehen kann.
Grundlagen der Pädagogik
Wo genau werden Sie im Studiengang Soziale Arbeit eingesetzt?
Dr. List-Ivankovic: Ich habe das Modul Grundlagen der Pädagogik übernommen. Das liegt zum einen daran, dass meine Berufungsfähigkeit für eine Fachhochschulprofessur durch meinen Werdegang ja vor allem im Bereich der Pädagogik gegeben ist. Zum anderen ist es so, dass ich mich eben durch meine Kenntnisse sowohl der Pädagogik als auch der Sozialen Arbeit für diesen Themenbereich am meisten interessiert habe und insofern wohl auch sehr gut „passe“, – gerade wenn man auch meine Kenntnisse im Bereich des Blended Learning und E-Learning dazu nimmt, die immer wieder zu didaktisch anspruchsvollen, aber eben auch wirksamen Lehr- und Lernformen führt.
Frau Dr. List-Ivankovic, ich wünsche Ihnen für Ihre Arbeit an der AKAD alles Gute und danke Ihnen sehr für das Gespräch.
Dr. List-Ivankovic: Gern geschehen.
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