Studierende lern am Laptop in einem Café

Arbeiten neben dem Studium

In aller Kürze: Arbeiten neben dem Studium

- Arbeiten neben dem Studium bietet finanzielle Entlastung und ermöglicht den Erwerb von Berufserfahrung.
- Studierende dürfen während des Semesters bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten.

Mit Nebenjobs neben dem Studium etwas dazuverdienen

Für die einen ist das Arbeiten neben dem Studium eine Abwechslung vom Studienalltag, für die anderen ist es notwendig, um während des Studiums über die Runden zu kommen. Wieder andere wollen zusätzliche Berufserfahrung sammeln. In diesem Artikel beantworten wir Fragen rund um die Arbeit neben dem Studium, beleuchten Vor- und Nachteile und geben Ihnen Tipps, wie Sie beides erfolgreich kombinieren. 

Arbeit neben dem Studium: Warum jobben viele Studierende? 

Der Hauptgrund, warum sich viele Studierende einen Nebenjob suchen, ist das Geld. Denn anders als in einem dualen Studium, bei dem der Studierende von seinem Arbeitgebenden eine Vergütung erhält, haben Vollzeitstudierende kein studienbezogenes Einkommen. Dabei sind die Lebenshaltungskosten in vielen Städten, vor allem in großen Universitätsstädten, sehr hoch. Neben Miete und Studiengebühren fallen auch Kosten für Lebensmittel und Freizeitaktivitäten an. Einige Studierende erhalten finanzielle Unterstützung der Eltern oder BAföG vom Staat. Andere sind komplett auf sich allein gestellt und entscheiden sich deshalb für einen Minijob oder einen Nebenjob für die Semesterferien.

Vor- und Nachteile der Arbeit neben dem Studium

Passt ein Nebenjob zusätzlich zum Studium zu Ihnen? Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile:

VorteileNachteile
Berufserfahrung durch eine der eigenen Studienrichtung entsprechenden Stellehohe Doppelbelastung durch Studium und Arbeit
Anwendung von theoretischem Wissen aus dem Studium in der Praxisdurch Zeitmangel negative Entwicklung Ihres Studienerfolgs möglich
Knüpfen von Kontakten zu Arbeitgebern (Networking)durch Zeitmangel negative Entwicklung Ihres Studienerfolgs möglich
Weiterentwicklung persönlicher Fähigkeiten (z. B. Soft Skills)weniger freie Zeit für Freizeitaktivitäten, Freunde und Familie
finanzielle Unabhängigkeit
gesundheitliche Auswirkungen wie Übermüdung und Erschöpfung durch die Doppelbelastung

Wägen Sie gut ab, ob Sie einen Nebenjob neben dem Studium gut schaffen, ohne dass Ihr Studium darunter leidet. Ansonsten sollten Sie alternative Finanzierungsoptionen in Betracht ziehen.

Wie viel dürfen Studierende im Nebenjob arbeiten?

Studierende dürfen nicht unbegrenzt arbeiten und Geld verdienen. Überschreiten Sie gewisse Grenzen, kann sich das auf Ihre Krankenversicherung oder Ihren Studierendenstatus auswirken.

Zeitlicher Aspekt: Wie viele Stunden dürfen Studierende arbeiten?

Während des Semesters dürfen Studierende nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Eine Ausnahme von dieser Regelung gibt es in der vorlesungsfreien Zeit, also den Semesterferien. Hier darf auch mehr gearbeitet werden. Anders ist es auch bei Jobs, die abends oder am Wochenende ausgeübt werden. In den Semesterferien dürfen Sie sogar vorübergehend in Vollzeit arbeiten, ohne dass Sie Ihren Studierendenstatus verlieren.

Diese Ausnahmen gelten allerdings nur, wenn Sie im Jahr in nicht mehr als 26 Wochen lang mehr als 20 Wochenstunden arbeiten. Geht die Vollzeittätigkeit über die Semesterferien hinaus, verlieren Sie Ihren Studierendenstatus. Das wirkt sich auf Krankenversicherung, BAföG und Kindergeld aus. 

Finanzieller Aspekt: Wie viel dürfen Studierende mit Nebenjobs verdienen?

Im Grunde gibt es keine Grenze, wie viel Studierende verdienen dürfen. Allerdings wirkt sich der Verdienst darauf aus, ob und in welcher Höhe Sie Steuern und Sozialabgaben leisten müssen:

  • Steuern: Sie dürfen sich bis zur Höhe des sogenannten Grundfreibetrags etwas dazuverdienen, ohne Lohnsteuer zahlen zu müssen (2024: 11.784 Euro, 2025: 12.084 Euro). Liegt die Gehaltssumme eines Jahres über diesem Betrag, müssen Sie Lohnsteuer zahlen. 

  • Sozialabgaben: Bis zu einem Verdienst von 505 Euro (538 Euro bei einem Minijob) können Sie sich in der Familienversicherung der Eltern krankenversichern. Überschreiten Sie diese Verdienstgrenze, müssen Sie in die studentische Krankenversicherung einzahlen. Ausnahmen bei der Versicherung gibt es für Werkstudierende.

Anspruch auf Kindergeld

In Deutschland erhalten nach §§ 62 ff. Einkommenssteuergesetz Eltern, die im Inland wohnen und unbeschränkt einkommenssteuerpflichtig sind, Kindergeld. Bis zum 18. Lebensjahr gibt es für alle Kinder ein monatliches Kindergeld von 255 Euro (ab 1. Januar 2025, davor 250 Euro). Sind Sie an einer Hochschule eingeschrieben, haben Sie sogar bis zum 25. Lebensjahr Anspruch auf Kindergeld. Voraussetzung dafür ist, dass Sie im Nebenjob maximal 20 Stunden in der Woche arbeiten. Die Höhe des Verdienstes spielt dabei hingegen keine Rolle. Für die Auszahlung des Kindergelds ist die Familienkasse zuständig. 

Minijob, Teilzeit oder Werkstudent: Anstellungsarten für Studierende

Manche Anstellungsarten sind für Studierende besser geeignet als andere. Mit einem Studium lassen sich besonders diese Formen von Nebenjobs besonders gut vereinen: 

  • Minijobs (bis 538 Euro)
  • Werkstudentenjobs 
  • Teilzeitjobs (bis 20 Stunden die Woche) 
  • Ferienjobs als kurzfristige Beschäftigung
  • Freiberufliche Tätigkeiten (Zeit- und Gehaltsgrenzen beachten)

Viele Studierende entscheiden sich für einen Werkstudentenjob als Nebenjob. Dabei dürfen sie nämlich die 538 Euro pro Monat überschreiten, ohne dass sie in die Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung einzahlen müssen. Der einzige Nachteil ist, dass Sie als Werkstudierende Ihre Krankenversicherung selbst bezahlt müssen – in diesem Fall die studentische Krankenversicherung. 

Eine Studentin sitzt mit Laptop am Tisch und lernt für ihr Duales Studium nach dem Abitur.

Ein Studium und gleichzeitig ein Nebenjob ist zu viel?

Entdecken Sie die dualen Studiengänge der AKAD University und erfahren Sie hier die wichtigsten Vor- und Nachteile.

So finden Sie einen studentischen Nebenjob

Ist für Sie der richtige Zeitpunkt, um sich einen Job neben dem Studium zu suchen? Dann haben Sie verschiedene Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können:

Unternehmen suchen oft selbst nach Studierenden, deren Studiengang eine Verbindung zu den anstehenden Arbeitsaufgaben aufweisen. Bereits erlernte Fähigkeiten in diesem Bereich, die Sie beispielsweise praxisnah in einem Praktikum erlernt haben, oder die theoretischen Kenntnisse aus Ihrem Studium, sind gerne gesehen. Auch durch geleistete Praktika können sich Studierende vernetzen und möglicherweise von Weiterempfehlungen profitieren.

Tipps, um Studium und Job erfolgreich zu kombinieren

Neben dem Studium arbeiten zu gehen, kann eine Herausforderung sein. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, mit der Doppelbelastung durch Studium und Arbeit richtig umzugehen: 

  • Effektives Zeitmanagement: Setzen Sie Prioritäten! Schätzen Sie sowohl im Studium als auch bei der Arbeit ab, welche Aufgaben am wichtigsten sind, und erledigen Sie diese zuerst. To-do-Listen können dabei helfen, den Überblick zu behalten. Auch die Semesterplanung mit Prüfungen und Abgabefristen inklusive Vor- und Nachbereitung sollte dabei nicht zu kurz kommen.

  • Flexible Arbeitszeiten: Flexible Arbeitszeiten sind Voraussetzung, um die Kombination aus Arbeit und Studium möglich zu machen.

  • Work-Life-Balance: Ein Vollzeitstudium und ein Nebenjob mit bis zu 20 Stunden pro Woche lassen wenig Zeit für sich selbst. Dabei sind Freizeit und Erholung wichtig, um leistungsfähig und motiviert zu bleiben. Planen Sie deshalb dazwischen gezielte Pausen ein.

  • Gute Finanzplanung: Neben dem Studium Geld zu verdienen, ist für die meisten Studierenden unumgänglich. In jedem Fall sollten Sie vor der Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages mögliche staatliche Unterstützungen wie BAföG oder Stipendien prüfen. So können Sie vielleicht den nötigen Umfang des Nebenjobs reduzieren.

Fazit: Ist Arbeiten neben dem Studium möglich?

Arbeiten neben dem Studium ist für viele Studierende eine wichtige Möglichkeit, ihre finanzielle Lage zu stabilisieren und gleichzeitig wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Nebenjobs bieten eine finanzielle Entlastung, eröffnen Einblicke in die Praxis und ermöglichen, berufliche Kontakte zu knüpfen. Dabei gibt es verschiedene Anstellungsarten, die sich besonders gut mit einem Studium vereinbaren lassen. Es erfordert allerdings eine gute Organisation und ein funktionierendes Zeitmanagement, um Studium und Job in Einklang zu bringen.

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Über die Autor:innen

Ann-Kathrin Haag

Als Mediapublishing-Studentin bringt sie fundiertes Wissen in der Erstellung crossmedialer Inhalte mit. Durch ihr praxisnahes Know-how und ihre eigenen Erfahrungen im Studentenalltag gelingt es ihr, Inhalte zu gestalten, die nicht nur innovativ, sondern auch auf die Bedürfnisse von Studierenden ausgerichtet sind.

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