Workation: Ein Trend, der die Arbeitswelt revolutioniert
- Was versteht man unter Workation?
- Für wen eignet sich das Arbeitsmodell?
- Neues Arbeitsmodell nutzen: Was ist zu beachten und welche Herausforderungen gibt es?
- Steuerrechtliche Aspekte, Sozialversicherung und Arbeitsrecht
- Zusatzvereinbarungen im Arbeitsvertrag
- Vorteile einer Workation:
- Work and Travel vs. Workation - Was ist der Unterschied?
- Studykation: Eine neue Dimension des Lernens
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In aller Kürze: Alles rundum Workation
- Kombination aus Arbeit und Urlaub, bei der flexibel von einem beliebigen Ort aus gearbeitet wird.
- Faktoren wie Zeitzonen, Internetverbindung und rechtliche Rahmenbedingungen müssen beachtet werden.
Flexible Arbeitsmodelle werden in der heutigen Zeit immer beliebter, so auch der innovative Trend Workation. In diesem Modell werden die beruflichen Vorzüge einer Urlaubsreise mit beruflichen Verpflichtungen aus dem Arbeitsleben kombiniert.
Welche Vorteile Workation bietet und welche Herausforderungen bewältigt werden müssen, um Urlaub und Arbeit vereinen zu können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was versteht man unter Workation?
Workation setzt sich aus den englischen Worten "Work" (Arbeit) und "Vacation" (Urlaub) zusammen. Kurz gesagt: Workation beschreibt die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub. Durch die zunehmende Verbreitung von Homeoffice und Remote-Arbeit wird Workation möglich gemacht und so bei Arbeitnehmer:innen immer beliebter.
Für wen eignet sich das Arbeitsmodell?
Workation eignet sich für alle, die nicht in einem Büro anwesend sein müssen und außerhalb des Büros ihre Arbeit leisten. Wenn es möglich ist, im Homeoffice zu arbeiten, kann Workation also auch eine Möglichkeit sein. So wird der Arbeitsalltag einfach an einen Urlaubsort verlegt. Dieses Angebot wird zum Beispiel häufig von Blogger:innen, Programmierer:innen, Webdesigner:innen oder Texter:innen genutzt, die ihre Arbeit über den Laptop ausführen können. Ob Workation letztendlich gemacht werden darf, hängt vom Arbeitgeber ab. Fakt ist aber, dass immer mehr Unternehmen bereit sind, Angestellte aus dem Ausland arbeiten zu lassen. Dafür sind allerdings einige Voraussetzungen zu erfüllen.
Neues Arbeitsmodell nutzen: Was ist zu beachten und welche Herausforderungen gibt es?
In vielen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren das Homeoffice etabliert, sodass die Mitarbeiter:innen flexibel sind und nur noch selten den Weg in das Büro aufsuchen. Solche Unternehmen haben eine gute Ausgangslage für Workation. Möchte man diesen Schritt gehen und beispielsweise außerhalb der EU remote arbeiten, erfordert dies eine gute und genaue Planung.
- Wahl des neuen Ortes: Der perfekte Workation-Ort sollte geeignete Arbeitsplätze oder -räume, eine stabile Internetverbindung und auch Freizeitmöglichkeiten bieten.
- Absprache und Organisation mit dem Arbeitgeber: Vor der Abreise sollten alle wichtigen Aspekte wie Erreichbarkeit oder Arbeitszeiten mit dem Vorgesetzten geklärt werden. Auch die Verfügbarkeit von notwendigen Ressourcen vor Ort muss passen. Meetings sollten so festgelegt werden, dass beide Parteien je nach Zeitzone anwesend sein können.
- Zeitmanagement: An einem Ort am Strand zu leben, bietet eine große Versuchung, den ganzen Tag dort zu verbringen. Aus diesem Grund sind Disziplin und ein striktes Zeitmanagement entscheidend, um Arbeit und Freizeit zu trennen. Zusätzlich sollte hier auch auf die Zeitzonen geachtet werden, um bei auftretenden Problemen beispielsweise das Team kontaktieren zu können.
- Technische Aspekte: Um produktiv zu sein zu können muss die richtige technische Ausstattung gegeben sein. Dazu gehören Laptop, Ladegerät, Adapter und ein mobiler WLAN-Router. Zusätzlich kann ein weiterer Bildschirm vorteilhaft sein.
- Rechtliche Aspekte: Workations können außerhalb und innerhalb der EU beantragt werden, wobei bei Aufenthalten außerhalb der EU die 183-Tage-Regelung beachtet werden muss.
Steuerrechtliche Aspekte, Sozialversicherung und Arbeitsrecht
- Steuerrechtliche Aspekte: In der Regel hat eine Tätigkeit, die remote im Ausland ausgeführt wird, bis maximal 183 Tage im Jahr keine Auswirkung auf die Verpflichtung eines inländischen Arbeitgebers zum Lohnsteuerabzug. Wenn es über 183 Tage hinausgeht, ist der Arbeitnehmer in beiden Ländern steuerpflichtig. Weitere steuerrechtliche Tipps rund um das Fernstudium.
- Sozialversicherung: Hier muss zwischen EU-Ausland und nicht-europäischem Ausland unterschieden werden. Arbeitet man aus dem EU-Ausland, so ist man weiterhin in Deutschland sozialversichert. Wenn länger als drei Monate aus dem anderen EU-Land gearbeitet wird, sind dort auch Sozialversicherungsbeiträge fällig. In jedem Fall ist es von Vorteil, sich vom Arbeitgeber eine A1-Bescheinigung geben zu lassen, um die vorübergehende Entsendung nachweisen zu können. Liegt der Standort der Workation außerhalb der EU, muss auf das Abkommen zwischen den betreffenden Staaten geachtet werden. Darüber sollte man sich im Vorfeld ausreichend informieren, um gewisse Schritte rechtzeitig einleiten zu können.
- Arbeitsrecht: In der Regel greift das deutsche Arbeitsrecht bei einer Workation. Aber es kann auch sein, dass dies bei längeren Zeiträumen der Workation und Orten, die nicht in der EU liegen, nicht mehr der Fall ist. Aus diesem Grund sollte man sich vorher Informationen dazu beschaffen, um bezüglich der Arbeitszeiten Klarheit zu bekommen und beispielsweise eine abweichende Höchstarbeitsdauer mit der Personalabteilung abzusprechen.
Zusatzvereinbarungen im Arbeitsvertrag
Das Abkommen für Workation zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in sollte schriftlich festgehalten werden. In dem Vertrag sollten Details wie zeitliche Befristung der Workation im Ausland, Verfügbar- und Erreichbarkeit und Rückkehrpflicht aufgelistet werden. Auch Kosten- sowie steuerrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Aspekte sollten beinhaltet sein.
Wird auf die oben angeführten Punkte geachtet und ein entsprechender Arbeitsvertrag für die Kombination von Arbeit und Urlaub aufgesetzt, so steht einer erfolgreichen Workation nichts mehr im Wege. Gute Organisation und Planung bildet die Basis dafür.
Vorteile einer Workation:
- Verbesserung der Work-Life-Balance: Eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit trägt zu einer mentalen Gesundheit und zu Zufriedenheit bei. Den Tag am Strand ausklingen zu lassen, beeinflusst beispielsweise die Work-Life-Balance.
- Kulturelle und persönliche Bereicherung: Das Kennenlernen neuer Kulturen und Länder erweitert den eigenen Horizont und unterstützt das interkulturelle Verständnis. Außerdem kann ein Aufenthalt an einem anderen Ort neue Lebensweisen hervorbringen, die sowohl die persönliche als auch die berufliche Entwicklung fördern.
- Neue Perspektiven steigern die Produktivität: Der Wechsel des Arbeitsortes kann die Kreativität fördern und festgefahrene Muster durchbrechen.
- Flexibilität und Freiheit: Der innovative Trend ermöglicht es, von überall aus zu arbeiten.
Work and Travel vs. Workation - Was ist der Unterschied?
Beide Bezeichnungen klingen ähnlich, doch die Bedeutung ist eine andere. Der Begriff Workation beschreibt die Arbeit im Ausland, die man im bisherigen Job auch erledigt hat. Bei Work and Travel liegt der Fokus eher auf dem Reisen. Hier wird zwischendurch gearbeitet, um sich die Reise zu finanzieren. Es sind Gelegenheitsjobs, die in dem jeweiligen Zielland abgeleistet werden können.
Studykation: Eine neue Dimension des Lernens
Neben Workation gewinnt auch der Trend der Studykation zunehmend an Bedeutung. Studykation kombiniert Studium und Urlaub, wodurch Lernende ihre Studienmaterialien an exotische Orte mitnehmen und dort ihre Aufgaben erledigen können. Diese Methode bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung vom heimischen Schreibtisch, sondern kann auch die Motivation und Kreativität fördern. Studierende haben so die Möglichkeit, neue Kulturen zu erleben und ihre Lernumgebung individuell anzupassen, was sich positiv auf ihre akademische Leistung auswirken kann.
Alle Formen sind mit einem Fernstudium im Ausland vereinbar, denn dieses kann auch flexibel von überall aus absolviert werden.
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